Was versteht man unter FQDN?
Das Kürzel FQDN steht für den Begriff des Fully Qualified Domain Name. Bei dem Akronym handelt es sich jeweils um den vollständigen Domain-Namen einer Internetpräsenz oder eines Hosts.
Um die Vollständigkeit zu gewährleisten, werden alle Domain Level wie Top Level Domain, Subdomain und Hostname in den Fully Qualified Domain Name aufgenommen. Damit ist dieses Domain Name System völlig eindeutig. Entsprechend lässt sich jede zugehörige IP-Adresse eines Nameservers über die Ressource Records ganz einfach dem DNS (Domain Name System) zuordnen. Im Gegensatz zum FQDN werden Domain-Namen, die nicht alle Domain-Level auflisten, als PQDN (Partially-Qualified Domain Name) bezeichnet.
Fully Qualified Domain Name - die Stellung im DNS
Der FQDN bezeichnet innerhalb des DNS (Domain Name System) die vollständige Hierarchie einer Internetpräsenz und den kompletten Domain-Namen für einen Host. Dazu zählen auch Root-Level, Top Level Domain, alle relevanten Subdomains und Hostnamen. Die unterschiedlichen Domain-Level werden mit Hilfe eines Punktes voneinander getrennt. Experten bezeichnen diese Bereiche als Label. Der Root-Label stellt die höchste Ebene in der Hierarchie dar. In der Regel besteht er nur aus einem Leerfeld. Deshalb endet der FQDN mit einem Punkt hinter der Top Level Domain. Je nach Anwendung und Bedarf kann dieser Punkt unter bestimmten Voraussetzungen auch entfallen.
Die Identität des FQND
Der Fully Qualified Domain Name ist immer eindeutig identifizierbar. Eine Zuordnung zu einer IP-Adresse lässt sich unter Verwendung von A- oder AAAA-Records eines Nameservers erreichen. Geeignet sind zugehörige IPv4- oder IPv6-Adressen. Einige Experten verwenden in RFCs als Oberbegriff für FQDN und IP-Adresse das Akronym FQHN (Fully Qualified Host Name). Fehlen jedoch einzelne Label innerhalb des Domain-Namens, so geht der Experte von einem so genannten Partially Qualified Domain Name, kurz PQDN, aus.
Syntax und Aufbau
Eine vorgegebene Syntax bildet die Grundlage für den Fully Qualified Domain Name. Die Hierarchie des DNS (Domain Name System) wird in einzelnen Labeln, die die verschiedenen Hierarchiestufen bezeichnen, abgebildet. Diese Label werden mit einem Punkt voneinander getrennt.
Um die Namenshierarchie beim FQDN besser verstehen zu können, macht es Sinn, den Aufbau von rechts nach links anzusehen. In der Hierarchie-Darstellung liegen Label, die besonders weit rechts stehen, höher als weiter linksstehende.
Die höchste Ebene wird vom Root-Label oder Null-Label gehalten, welches damit die "Wurzel" im Domain Name System darstellt. Dieses Label besteht aus einem Leerbereich, der daher auch nur durch einen Punkt, der bei modernen Browsern nicht mehr manuell eingegeben werden muss, angezeigt wird.
Die Top-Level-Domain befindet sich in der darunterliegenden Ebene der Hierarchie. Sie wird beispielsweise mit "de", "net" oder "com" benannt.
Das Verzeichnis der angegebenen TLD wird durchsucht, um die Domain der niedrigeren Hierarchieebene zu finden und damit die Adresse des Nameservers auflösen zu können.
Nachdem die IP-Adresse des Nameservers identifiziert wurde, kann nun der Hostname, der im untersten Label beheimatet ist, kontaktiert und die angegebene Seite aufgerufen werden.
Beispiel für den Fully Qualified Domain Name
Beispielsweise stellt server1.beispiel-domäne.de also [Hostname].[Domain].[TLD].[Root] einen FQDN gut dar. Der rechte Punkt im Namen wird im Verzeichnis von Nameservern stets mit aufgeführt. Das Root-Label hinter diesem Punkt bleibt allerdings leer. Die Top-Level-Domain (TLD) in diesem Beispiel ist ".de" und steht länderspezifisch für Deutschland. Länderspezifische Top-Level-Domains werden unter der Abkürzung ccTLD (Country code top level domain) zusammengefasst. Top Level Domains wie ".org" oder ".com" hingegen werden als generische Top Level Domains bezeichnet. Auf die Top Level Domain folgt dann der eigentliche Domain-Name, auch als Second-Level-Domain oder Second-Level-Label bekannt. Im Beispiel lautet der Domain-Name "beispiel-domäne". Ganz links steht dann der Hostname oder das Third-Level-Label. In diesem Fall lautet der Hostname "server1".
Zwischen dem Hostnamen und der Second-Level-Domain gibt es ausreichend Platz, um Subdomains einzufügen. Eine Subdomain bezeichnet einen Unterbereich der Domain. Hier können auch mehrere Subdomains nacheinander erscheinen. Die Anzahl der Subdomains wird lediglich durch die maximale Gesamtlänge, die ein Fully Qualified Domain Name erreichen darf, begrenzt.
Einschränkungen bei der FQDN-Vergabe
Bei der Erstellung muss beim Fully Qualified Domain Name auf die Zeichenanzahl geachtet werden. Jedes einzelne Label darf höchstens 63 Zeichen umfassen. Der komplette Fully Qualified Domain Name darf zudem eine Gesamtlänge von 255 Zeichen nicht übersteigen. Als Zeichen sind auch Zahlen und der Bindestrich zugelassen. Allerdings darf ein Label nicht mit einem Bindestrich beginnen. Die Summe aller Zeichen errechnet sich dann aus den Buchstaben, Zahlen und Bindestrich.
Wann verwendet man einen Fully Qualified Doman Name?
Wer eine perfekte Erkennung und Erreichbarkeit der Internetpräsenz anstrebt, der kann FQDN nutzen, um eine Internetressource wie den Host eindeutig zu benennen. Natürlich muss dem Fully Qualified Domain Name eine gültige IPv4- oder IPv6-Adresse zugeordnet werden. Ansonsten wäre eine Kommunikation im Internet nicht möglich. Erst so genannte A- oder AAAA-Einträge bei einem Nameserver machen dies möglich. Diese Einträge werden als Ressource Records bezeichnet und verbinden eine IP-Adresse mit dem FQDN. Zudem wird die Adressierung der IP-Pakete mit der IP-Adresse des gewünschten Ziels autorisiert.
FQDN in Windows herausfinden
Unter der Bezeichnung "Vollständiger Computername" wird der Fully Qualified Domain Name in Windows gelistet. Um den FQDN in Windows 10 zu lokalisieren, wird der Begriff "Systemsteuerung" in das Suchfeld eingegeben. Von dort klickt man aus "System und Sicherheit" und anschließend wählt man "System". Am Ende dieser Seite befindet sich der vollständige Computername des jeweiligen Geräts. Dieser setzt sich aus dem ebenfalls dort angegebenen Hostnamen und der Domain zusammen. Allerdings wird hier nur der lokale Hostname angezeigt, sofern der Rechner nicht ausdrücklich mit einer Domain verbunden ist.
Möglichkeiten mit FQDN zu arbeiten
Für zahlreiche Anwendungen kann ein Fully Qualified Domain Name sinnvoll sein. Unter anderem kann die Angabe von FQDN erforderlich sein, um ein SSL-Zertifikat für den Server auszustellen. Die Kontaktaufnahme mit einem Webserver über einen Webbrowser wird über die Eingabe des FQDNs in der Browser-Adresszeile gesteuert. In dieser Anwendung ist die Angabe des abschließenden Punkts für das Root-Label hinter der Top Level Domain nicht notwendig.
Bildnachweis: geralt auf Pixabay
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