Was ist Cloud Hosting? Wir klären auf
Ein klassisches Webhosting besteht aus mehreren Diensten auf einem Internet Server, der auf Anfragen durch einen Browser wartet und diese individuell beantwortet. Dabei handelt es sich üblicherweise um einen einzelnen physischen Computer in einem Datenzentrum. Problematisch kann dieses Verfahren unter anderem werden, wenn etwa aufgrund einer Cyberattacke oder der spontan steigenden Nachfrage einer Homepage die Ressourcen des Systems vollständig belegt werden. In diesem Fall gehen Anfragen verloren und eine Webseite ist für einen Teil der Besucher vorübergehend nicht erreichbar. Bei einem Cloud Hosting werden die Daten hingegen auf einem Serververbund (Cluster) statt auf einem einzelnen Rechner gelagert. Es bietet viele Vorteile im Bereich der Performance und der Flexibilität, setzt sich wegen der komplexeren IT-Struktur aber erst seit etwa 2010 durch.
Wie funktioniert das Cloud Hosting?
Zunächst einmal trennen Cloud Anbieter - neben zahlreichen IT Providern zum Beispiel Konzerne wie Amazon, Microsoft oder Google - ihre Dienste physisch voneinander. Das bedeutet, dass nicht mehr ein einzelner Server für unterschiedliche Services wie Datenbanken, PHP Interpreter und Webspace verantwortlich ist. Stattdessen bilden zahlreiche Cloud Server ein Cluster, das statt eines Computers als Zieladresse für Anfragen dient. Ein intelligentes Monitoring verteilt intern die Rechenlast kontinuierlich auf die einzelnen Elemente. Das Cloud Hosting bietet durch seinen dezentralen Ansatz eine Vielzahl von praktischen Vorteilen wie:
- Maximale Erreichbarkeit mit hoher Performance ohne Downzeiten
- Ausfall einzelner Server etwa durch Hardwareschaden werden kompensiert
- Hohe Datenintegrität durch die Verteilung auf unterschiedliche Netzwerke
- Angriffe auf bestimmte Dienste beeinträchtigen nicht die Leistung anderer Dienste
- Spezialisierung der Hardware möglich (zum Beispiel auf schnelle Abfrage von Datenbanken)
- Optimierung der einzelnen Cloud Server auf einen bestimmten Dienst
- Flexibilität bei einem spontan ansteigenden Verbrauch von Ressourcen
- Bezahlung auf Basis der tatsächlich verwendeten Rechenkapazitäten möglich
Schlüssel für ein effizientes Cloud Hosting ist die Verteilung der Last auf verschiedene Datenzentren und deren Vernetzung untereinander. Die Vorzüge für Anbieter und deren Kunden rechtfertigen dabei den zwangsläufig notwendigen Mehraufwand, den die Administration der komplexeren IT-Infrastruktur hervorruft.
Was ist der Unterschied zwischen einer Public und Private Cloud?
Eine Public Cloud steht allen Nutzern zur Verfügung und ist das übliche Modell für kleinere bis mittelgroße Webseiten und Projekte. Eine Private Cloud ist hingegen exklusiv für einen einzigen Kunden reserviert und wird für komplexe und rechenaufwendige Anwendungen oder Webseiten mit sehr starker Nachfrage benötigt. In einigen Fällen bezeichnet Private Cloud auch Anwendungen wie Netzwerkspeicher (NAS) oder Webserver, falls diese auf einer eigenen IT-Infrastruktur laufen. Darunter fällt beispielsweise selbst ein einzelner Mini-Computer wie ein Raspberry Pi in einem privaten Haushalt - dies steht jedoch in keinem Zusammenhang mit einem Cloud Hosting.
Warum erhöht Cloud Hosting die Sicherheit und die Erreichbarkeit?
Angriffe wie Distributed Denial of Service (DDOS), bei der ein Server durch eine Flut von Anfragen an seine Kapazitätsgrenzen gebracht werden soll, laufen bei einem Cloud Hosting ins Leere. Um die Performance eines solchen Verbunds vollständig zu nutzen, müsste ein Täter in der Praxis sämtliche oder sehr viele Webseiten eines Anbieters parallel attackieren. Gleichzeitig erhöht sich die Sicherheit gegen physische Ausfälle deutlich. Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Google vernetzen für das Cloud Hosting Rechenzentren mit unterschiedlichen Standorten und verwenden redundante Strukturen, bei der Daten jederzeit von mehr als einem Knoten zur Verfügung gestellt werden können. Fällt ein einzelner Cloud Server oder gar ein ganzes Rechenzentrum aus (beispielsweise wegen eines Stromausfalls), übernehmen in Echtzeit andere Instanzen dessen Arbeit.
Welche zusätzliche Dienste bietet das Cloud Hosting?
Fast alle Anbieter ermöglichen es ihren Kunden, ein Cloud Hosting mit weiteren Produkten zu kombinieren. Zu diesen zählen Cloud Dienste wie etwa:
- Cloud Server: Vituelle Private Server (VPS) mit einer skalierbaren Leistung (hier geht es zum Vergleich zwischen Cloud und vServern)
- Software as a Service (SaaS): Programme, die in einer Cloud ausgeführt werden
- Infrastructure as a Service(IaaS): Komplexe IT-Systeme, die in einer Cloud virtualisiert werden
- Virtual Private Cloud: Eine zusätzlich abgeschirmte, private Cloud innerhalb einer Public Cloud
Welche Anbieter für Cloud Hosting gibt es?
Wegen seiner zahlreichen Vorteile bieten nahezu alle großen Konzerne wie Microsoft, Amazon und Google ihren Kunden seit vielen Jahren ausschließlich Cloud Hosting an. Bei internationalen und nationalen Providern haben Kunden in einigen Fällen die Wahl zwischen einem serverbasierten Hosting und einem Cloud Hosting. Im Fazit lässt sich sagen, dass Letzterem der Vorzug gegeben werden sollte, falls keine finanziellen Gründe für ein klassisches Hosting sprechen. Auch bei kleinen IT Unternehmen und in der Wirtschaft setzt sich das Cloud Hosting zunehmend durch. Dabei verzichten Anbieter häufig auf eine eigene IT-Infrastruktur und mieten stattdessen eine Private Cloud von Konzernen wie Amazon oder Google, die sie intern für das Unternehmen nutzen oder Kunden als Public Cloud zur Verfügung stellen.
Verursacht ein Cloud Hosting höhere Kosten?
Für das Cloud Hosting existieren unterschiedliche Preismodelle, die von einer Flatrate bis zu einer auf dem realen Verbrauch basierten Abrechnung reichen. Letztere können insbesondere bei kleineren Projekten Kosten einsparen, erschweren jedoch die langfristige finanzielle Planung. Generell sind die Mehrkosten für das Cloud Hosting in den meisten Fällen zu vernachlässigen und liegen deutlich unter den Preisunterschieden verschiedener Anbieter für ein konventionelles Webhosting. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit zusätzlichen Diensten - zum Beispiel einem erweiterten Schutz vor Cyberattacken. Im Fazit ist das Cloud Hosting wegen seiner Vorteile dem klassischen Server vorzuziehen, wenn Konditionen wie eine langfristige Vertragsbindung und das Preismodell berücksichtigt werden. Werden für besondere Anwendungen "exotische" Umgebungen wie spezielle Programmiersprachen oder Zugriff auf das Betriebssystem benötigt, bieten sich dedizierte Root Server, VPS oder unabhängige virtuelle Cloud Server an.
Foto: kreatikar - pixabay.com
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