Länderspezifische oder generische Domain?
Bei der Wahl des passenden Domainnamens für ein Webprojekt hat man die Wahl aus einer Vielzahl an Möglichkeiten. Doch welche Domainendung eignet sich am besten für das eigene Vorhaben? Sollte man sich für länderspezifische oder generische Domains entscheiden? Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen die Unterschiede näherbringen, damit Sie sich für die optimale Lösung entscheiden können.
Wenn es um die Frage länderspezifische oder generische Domain geht, dann bezieht man sich dabei auf die sogenannte Top-Level-Domain (TLD). Dabei handelt es sich um die Domainendung hinter dem Punkt im Domainnamen. Die bekannteste Endung ist die COM-Domain. Dabei handelt es sich um eine generic TLD (gTLD), also eine generische Domain. Die Abkürzung COM steht dabei commercial (englisch für kommerziell), war anfangs eigentlich nur für Unternehmen im Internet gedacht, wurde aber im Laufe der Zeit für kommerzielle Angebote aller Art verwendet und hat sich daher schnell zur beliebtesten und bekanntesten Domainendung entwickelt. Aktuell gibt es über 125 Millionen registrierte COM-Domains. Die Domainendung kann von jedermann bestellt und für jeden beliebigen Zweck genutzt werden. Weitere bekannte generische Domainendungen sind beispielsweise die NET-Domain, die ORG-Domain oder die INFO-Domain.
Da jeder Domainname einzigartig ist und nur einmal vergeben werden kann, ist es immer schwerer, einen guten Namen unter den klassischen generischen Domainendungen zu finden. Um hier entgegenzuwirken, werden seit Anfang 2014 unter der Bezeichnung Neue Top-Level-Domains (New gTLDs) weitere generische Domainendungen eingeführt. Hierzu zählen Domainendungen wie die BLOG-Domain, die SHOP-Domain oder die WEB-Domain.
Neben den generischen Domains gibt es zusätzlich auch länderspezifische Domainendungen. Diese sogenannten Country Code Top-Level-Domain (ccTLD) kommen vor allem für Webprojekte zum Einsatz, die auf die Zielgruppe in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Sprache ausgerichtet sind. Die hierzulande bekannteste Domainendung ist dabei die DE-Domain. Mit aktuell über 16 Millionen registrierten DE-Domains, zählt diese auch weltweit zu den am häufigsten verwendeten länderspezifische Domainendungen. Die Domainendung DE steht dabei für das Länderkürzel Deutschland und kann von jedem, der eine deutsche Postanschrift hat, bestellt und für beliebige Zwecke verwendet werden. Weitere bekannte Country Code Top-Level-Domains im deutschsprachigen Raum sind beispielsweise die AT-Domain für Österreich oder die CH-Domain für die Schweiz.
Im Zuge der Einführung der Neue Top-Level-Domains (New gTLDs) seit Anfang 2014 wurden nicht nur neue generische Domainendungen eingeführt, sondern auch Domains mit geografischer Zuordnung. Die sogenannten geografischen Top-Level-Domains (geoTLDs) ermöglichen eine noch exaktere regionale oder lokale Zuordnung einer Webpräsenz, als es bei einer länderspezifischen Domain der Fall ist. Beispiele für geografische Top-Level-Domains sind beispielsweise die BERLIN-Domain, die BAYERN-Domain oder die WIEN-Domain.
Vorteile von länderspezifischen Domainendungen
Der größte Vorteil länderspezifischer Domainendungen ist es, dass der Webauftritt speziell auf ein bestimmtes Land ausgerichtet werden kann. Gerade wenn es um Fälle geht, bei denen eine Sprache in verschiedenen Ländern gesprochen wird, ermöglichen länderspezifische Domainendungen die exakte Ansprache einer bestimmten Zielgruppe. Wer zum Beispiel Produkte oder Dienstleistungen in Österreich anbieten möchte, der kann sich trotz deutscher Sprache auf der Webseite mittels AT-Domain speziell auf den Markt in Österreich ausrichten. Genauso funktioniert es auch international in englischer Sprache, wenn man mittels UK-Domain speziell den Markt in Großbritannien anspricht.
Ein weiterer Vorteil ist das höhere Vertrauen, das Webseitenbesucher einer Webseite mit länderspezifischer Domain entgegenbringen. Wer in Deutschland auf der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen ist, der bevorzugt in der Regel Anbieter, die eine Webseite mit DE-Domain betreiben. Gerade wenn es um Onlineshopping geht, wo sensible Daten wie Adresse oder Zahlungsinformationen mitgeteilt werden müssen, ist das Vertrauen in einen klar lokalen Anbieter höher, als es in einen eventuell international tätigen Anbieter ist.
Neben dem Besuchervertrauen erhalten Domains mit länderspezifischer Ausrichtung auch einen Bonus in den Suchmaschinen des jeweiligen Landes. Man spricht dabei auch von Vorteile im Bereich Search Engine Optimization (SEO). Sucht jemand in der schweizer Version von Google nach einem bestimmten Dienstleister, so werden in den Suchergebnissen Webseiten mit CH-Domains bevorzugt gelistet.
Nachteile von länderspezifischen Domainendungen
Doch länderspezifische Domainendungen bieten nicht nur Vorteile, sondern auch ein paar Nachteile. So ist die starke geografische oder sprachliche Zuordnung zu einem bestimmten Land nicht für jedes Geschäftskonzept empfehlenswert. Wer beispielsweise sein Angebot an ein internationales Publikum richten möchte, der schränkt sich mit einer länderspezifischen Domainendung unnötig ein. Hier wäre eine generische Domain sinnvoller.
Auch bei der Auswahl des passenden Namens ist man bei der länderspezifischen Domainendung etwas eingeschränkter. Da für ein bestimmtes Land nur eine einzige Country Code Top-Level-Domain (ccTLD) infrage kommt, ist dort der Wunschname unter Umständen bereits vergeben. Dieser muss in der Folge teuer erworben werden oder man muss sich komplett einen anderen Namen überlegen.
Eine weitere Einschränkung bei länderspezifischen Domainendungen sind die teilweise strengen Vergaberichtlinien. So kann eine DE-Domain beispielsweise nur registriert werden, wenn der Kunde eine Postadresse in Deutschland vorweisen kann, auf die er ständigen Zugriff hat. Derartige Einschränkungen sind bei einer Vielzahl von länderspezifischen Domains zu finden.
Vorteile von generischen Domainendungen
Generische Domainendungen sind weltweit am beliebtesten, da sie zahlreiche Vorteile bieten. So steht vor allem aufgrund der Vielzahl an Endungen aus dem Pool an generic Top-Level-Domains (gTLD) und Neuen Top-Level-Domains (New gTLDs) eine große Anzahl an möglichen Domainnamen zur Verfügung. Auch wenn der Wunschname unter der COM-Domain bereits vergeben ist, stellen die zahlreichen anderen Domainendungen durchaus eine gute Alternative dar.
Des Weiteren ist man mit einer generischen Domainendung nicht an bestimmte Länder oder Sprachen gebunden und kann die eigenen Dienstleistungen und Produkte an Interessenten auf der ganzen Welt anbieten. Gerade international tätige Unternehmen entscheiden sich daher oftmals für eine generische Domainendung.
Auch sind die Vergaberichtlinien für generische Domainendungen weniger streng, als es bei einigen länderspezifischen Domains der Fall ist. Jedermann, egal aus welchem Land er kommt, kann eine Domain mit generischer Endung regiestieren und für sein eigenes Webprojekt nutzen.
Nachteile von generischen Domainendungen
Zu den Nachteilen von generischen Domainendungen zählt beispielsweise, dass eine lokale Ausrichtung auf die Zielgruppe eines bestimmten Landes etwas schwieriger ist. Im Gegensatz zu Webprojekten mit länderspezifischen Domains erhält man hier keinen Bonus in den lokalen Suchmaschinen und kann unter Umständen auch nicht mit dem Grundvertrauen rechnen, das Interessenten einem lokalen Anbieter mit länderspezifischer Domain entgegenbringen würden.
Tipp: Informiere dich über die beliebtesten Domainendungen, die am häufigsten registriert werden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Entscheidung zwischen einer länderspezifischen oder generischen Domain verschiedene Kriterien berücksichtigt werden sollten. In erster Linie kommt es ganz individuell auf das eigene geplante Webprojekt an. Nur unter genauer Berücksichtigung von Geschäftskonzept und Zielgruppe lassen sich die Vorteile von länderspezifischen oder generischen Domainendungen nutzen und deren Nachteile umgehen. Wenn Sie sich für die passende Endung entschieden haben, dann machen Sie gleich einen Domaincheck, um zu sehen, ob der von Ihnen gewünschte Name noch frei verfügbar ist.
Bildnachweis: Gerd Altmann auf Pixabay
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