Domain Kosten: Was kostet eine Internetadresse wirklich?
Das Internet ist inzwischen ein riesiger, weltweiter Marktplatz geworden. Unternehmen und Soloselbstständige kommen deshalb kaum noch ohne eigene Website aus. Damit diese von potenziellen Kunden gut gefunden werden kann, wird eine aussagekräftige Domain benötigt. Doch Domainvergabe und -verwaltung sind nicht kostenlos. Zudem gibt es teils erhebliche Preisunterschiede zwischen den verschieden Domainangeboten.
Wie genau setzen sich die Kosten für eine Domain zusammen und wie viel sollten Website-Betreiber für eine Internetadresse ausgeben? Wir geben einen Überblick.
Wie setzen sich die Domain Kosten zusammen?
Die Adresse eines Webauftritts sollte markant zur entsprechenden Präsentation passen. Folglich sollte auch der Name der Domain klar auf den Website-Betreiber oder dessen Marke hinweisen. Aber auch die Endung der Adresse kann ausschlaggebend für den Erfolg des Webangebots sein.
Um einen Überblick über die möglichen Kosten zu bekommen, ist zunächst wichtig zu verstehen, wie sich eine Domain zusammensetzt.
Die drei folgenden Bestandteile bilden eine komplette Domain und haben unterschiedlichen Einfluss auf die Kosten:
- Top-Level-Domain: Dabei handelt es sich um die Endung der Internetadresse. Beispiele für sogenannte TLDs sind .de, .com oder .org.
- Second-Level-Domain: Sie beinhaltet den eigentlichen Domainnamen. Dieser ist frei wählbar und entspricht oft dem Markennamen oder dem Titel des Webprojekts.
- Third-Level-Domain: Dieser Bereich wird auch Subdomain genannt und definiert einen Unterbereich der Adresse. Meist lautet die Subdomain www, sie kann aber auch individuell bestimmt werden.
Kosten für die Top-Level-Domain
Der entscheidende Kostenpunkt einer Domain entsteht durch die Wahl der Top-Level-Domain (TLD). Hierbei ist zwischen länderspezifischen und generischen TLDs zu unterscheiden.
Die Vergabe länderspezifischer Domainendungen ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Meist bedeutet dies, dass das Webprojekt im entsprechenden Land gehostet, der Betreiber seinen Sitz im Land hat oder dort zumindest über eine ladefähige Adresse verfügt. Je nach Vergabestelle können die Bedingungen und die Kosten stark variieren. Einige Registrare bieten sogar kostenlose Domains an.
Um eine deutsche TLD (.de) registrieren, können Antragsteller sich entweder direkt an die Registrierungsstelle Denic wenden oder die Domain über ihren Webhosting-Provider buchen. Die DENIC selbst erhebt für die Registrierung oder den Transfer einer Domain mit anschließender einjähriger Verwaltung 116 Euro. Jedes weitere Jahr kostet 58 Euro.
Wer seine Internetadresse aber über einen Webhoster bzw. Domain Provider registriert, kann mit deutlich besseren Preisen rechnen. Eine .de Domain kostet üblicherweise etwa 3 bis 10 Euro pro Jahr. Viele Anbieter geben vor allem Neukunden für die ersten 12 Monate einen hohen Rabatt, der sogar über 90 % betragen kann. Bei den meisten Webspace Paketen sind in de Regel sogar eine oder mehrere Domains als sogenannte Inklusivdomains kostenlos erhältlich.
Generische Domainendungen (gTLDs) wie .com, .org, .shop oder .business können im Preis sehr stark schwanken. Die neuen gTLDs sind dabei oft sogar wesentlich teurer als die klassischen Domain Varianten. Dennoch haben sie den Vorteil, dass die Kosten für den Kauf eines bereits vergebenen Domainnamens durch die Verwendung einer neuen gTLD umgehen werden können. Je nach Endung können die Kosten bei generischen Domainendungen zwischen etwa 10 und 100 Euro im Jahr liegen.
Tipp: Informiere dich über die beliebtesten Domainendungen, die am häufigsten registriert werden.
Kosten für Second-Level-Domains
Sofern der Domainname noch nicht vergeben ist, verursacht er auch keine zusätzlichen Kosten. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es sich bei der Wahl der Second-Level-Domain nicht um einen geschützten Markennamen handelt, für dessen Verwendung der Betreiber über die entsprechenden Rechte verfügen muss.
Sollte der Domainname allerdings schon von einem anderen Inhaber belegt sein, besteht die Möglichkeit, ihm diesen abzukaufen. Der Preis für diesen Verkauf müssen die jeweiligen Vertragspartner dann miteinander aushandeln. Je nach popularität des Begriffs kann hier die Kostenspanne von wenigen Euros bis hin zu Millionenbeträgen reichen.
Zusätzliche Kosten
Zusätzlich zu den Kosten für die Domainverwaltung können Gebühren für die Registrierung oder den Transfer von einem anderen Provider anfallen.
Darüber hinaus sind Zusatzangebote wie der WHOIS-Schutz möglich. Dabei handelt es sich um einen Service, welcher die WHOIS-Daten vor öffentlicher Einsichtnahme schützt. Bei Domains, dessen Registrare innerhalb der EU tätig sind, ist es dies seither der DSGVO zwar nicht mehr nötig. Bei bestimmten generischen Domains kann es jedoch vorkommen, dass die Registrierungsstelle nicht an den Datenschutz der EU gebunden ist und damit WHOIS-Daten wie die Adresse, die E-Mail-Adresse und Telefonnummer des Domaininhabers abgefragt werden können.
Wer eine Domain über einen Webhosting-Provider bucht, kann dort auch weitere Produkte wie Webhosting-Pakete, dedizierte Server, SSL-Zertifikate oder E-Mail-Postfächer hinzukaufen. Die Kosten variieren hier je nach Produkt und Angebot stark und sollten verglichen werden. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass mit einer Domain allein keine Webseite betrieben werden kann. Dazu fallen weitere Webhosting Kosten oder beim Einsatz von Content Management Systemen zusätzliche WordPress Webhosting Kosten an.
Domain Kosten im Überblick
Hier findest du einen Überblick zu den Kosten einer Domain abhängig von der Domainendung (TLD):
Domain Kosten (beispielhafte Auswahl)
Domainendung (TLD) | Beschreibung | Kosten pro Jahr | Angebote |
---|---|---|---|
.de | länderspezifische TLD für Deutschland | 3 - 10 Euro | .de Domain Vergleich |
.com | generische TLD | 10 - 15 Euro | .com Domain Vergleich |
.net | generische TLD | 15 - 20 Euro | .net Domain Vergleich |
.me | länderspezifische TLD für Montenegro | 20 - 30 Euro | .me Domain Vergleich |
.berlin | städtespezifische TLD | 40 - 80 Euro | .berlin Domain Vergleich |
Was darf eine Domain kosten?
Welche Kosten für eine Domain sinnvoll sind, hängt stark vom Zweck des Webangebots und dem Budget des Inhabers ab. Private Blogger kalkulieren etwa mit anderen Ressourcen als Betreiber gewerblicher Webprojekte. Die folgenden drei Beispiele zeigen sinnvolle Kostenmodelle für die entsprechenden Zielgruppen.
Freelancer
Soloselbstständige und Freelancer nutzen ihren Webauftritt in der Regel als Online-Visitenkarte, in der sie sich und ihre Leistungen vorstellen. Meist gibt es Arbeitsproben und eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme auf der Website. Das Marketing-Budget ist hier aber recht begrenzt. Eine gute Option ist eine .de-Domain, welche den Namen des Selbstständigen und eventuell einen Hinweis auf die Tätigkeit beinhaltet.
Für einen freiberuflichen Grafiker könnte der Domainname wie folgt lauten:
www.grafikdesign-mustermann.de
Die Kosten für diese Adresse würden sich etwa auf 5 bis 15 Euro im Jahr belaufen, was auf jeden Fall ein angemessener Preis ist.
Start-ups und KMUs
Für kleine, mittelständische Unternehmen ist es insbesondere in der Gründerphase wichtig, sichtbar zu sein. Der Domainname sollte spezifisch auf das Geschäft oder die Marke zugeschnitten sein. Neben den typischen länderspezifischen TLDs kommen hier auch generische Varianten wie .io, .shop oder .me infrage. Außerdem kann es für ein Start-up sinnvoll sein, sich gleich mehrere Domains zu sichern. So bietet sich für ein international wachsendes Business ein Mix aus TLDs wie beispielsweise .de, .com oder.io an.
Die Kosten können hier etwa 100 bis 150 Euro im Jahr betragen, was im Vergleich zum restlichen Marketing Budget nur einen sehr kleinen Anteil ausmacht.
Großes Unternehmen oder Konzern
Gerade global operierende Konzerne unterhalten in der Regel mehrere Domains. Unternehmen wie Google oder Amazon sind über zahlreiche länderspezifische, aber auch generische Domains abrufbar. Hier kommt es darauf an, in welchen Märkten das Business vertreten ist. Auch bereits vergebene Domains, die dem vorherigen Inhaber abgekauft werden, können hier eine sinvolle Investition sein. Das ist vor allem der Fall, wenn es dabei um spezielle populäre Begriffe geht, die für die eigene Positionierung im Markt genutzt werden sollen.
Große Unternehmen sollten mit etwa 1.000 Euro im Jahr die Verwaltung ihrer Domains kalkulieren. Hinzu kommen mögliche weitere Kosten auf Markenrechte oder den Kauf bereits vergebener Domainnamen.
Fazit: Domains müssen nicht viel kosten
Die Kosten für eine Domain hängen hauptsächlich von der Wahl der Top-Level-Domain ab. Wird eine verfügbare .de Domain neu registriert, dann fallen dafür nur wenige Euro im Jahr als Domain Kosten an. Lediglich für speziellere Domainendungen oder den Kauf bereits registrierter Domainnamen können die Kosten schnell in die Höhe schießen. Wenn es ein Unternehmen auf eine ganz bestimmte Internetadresse abgesehen hat, kann sich diese Investition natürlich trotzdem lohnen.
Unser Domain Vergleich hilft dir dabei, den richtigen Provider zu finden und die Domain Kosten so gering wie möglich zu halten:
Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.
Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.denic.de/ (Betrieb und Verwaltung der .de Domain)
Bildnachweis:
Gerd Altmann auf Pixabay
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